Optionsscheine (englisch warrants) sind verbriefte (d. h. als Wertpapier gestaltete) Optionen.
Im Gegensatz zu börsengehandelten Optionen oder OTC-Optionen eignen sich Optionsscheine auch für den Vertrieb am Retail -Markt, denn sie können in kleineren Losgrößen gehandelt werden. Kauf- und Verkauforder für Optionsscheine können – genauso wie bei Aktien – durch Angabe der Wertpapierkennnummern in einem Ordersystem beauftragt werden. Ein Zugang zu einer Terminbörse ist nicht erforderlich.
In Deutschland war es die Karstadt AG, die 1925 einen Optionsschein zusammen mit einer Optionsanleihe an der US-Börse in New York herausbrachte. Der erste in Deutschland handelbare Optionsschein kam 1926 von der Vereinigte Stahlwerke AG Düsseldorf. Nach dem deutschen Verbot von Termingeschäften im Jahre 1929 kam 1967 die Deutsche Lufthansa erstmals mit einer Optionsanleihe an den deutschen Markt. Im Jahre 1989 führten die Banken Citibank AG und Trinkaus & Burkhardt dann den gedeckten Optionsschein ein, den so genannten Covered Warrant, der nicht mit einer Optionsanleihe verbunden war, ein. Die erste Emission eines solchen Optionsscheins tätigte Citibank (heute: Citigroup Global Markets Europe AG) im Februar 1989. Der Basiswert war damals USD/DEM, also das Währungspaar US-Dollar zu Deutscher Mark.
Normalerweise verbriefen Optionsscheine das Recht,
Bei solchen klassischen Optionsscheinen ist der Emittent immer der Stillhalter der Option.
Da Optionsscheine Derivate sind und deshalb als besonders risikoreiche Anlageform erachtet werden, bestehen für die vertreibenden Banken gegenüber ihren Kunden besondere Informationspflichten (siehe Derivate im deutschen Rechtssystem).
Optionsscheine werden auf verschiedene Arten emittiert:
Die meisten auf dem Markt erhältlichen Optionsscheine sind nackte Optionsscheine, die von diversen Emittenten (in der Regel Banken und andere Finanzinstitute) herausgegeben werden.
Neben den klassischen Optionsscheinen gibt es noch eine wenig übersichtliche Gruppe von sog. exotischen Optionsscheinen. Sie haben mit den Optionsscheinen die gemeinsamen Merkmale einer gehebelten Wertentwicklung, ein Totalverlustrisiko bei Erreichen eines bestimmten Schwellwerts und einen Zeitwert. In einigen Fällen handelt es sich um Konstruktionen aus mehreren Optionen, jedoch (in Abgrenzung zu Zertifikaten) ohne Einbeziehung einer Barkomponente oder des Underlyings selbst.