Bloody Mary ist ein klassischer Cocktail aus Wodka, Tomatensaft und Gewürzen. Der Longdrink gehört zur Gruppe der Corpse Reviver beziehungsweise „Pick-me-ups“, den so genannten „Katergetränken“.
Die genaue Entstehung des Drinks und seines Namens sind nicht ganz klar, es kursieren mehrere mögliche Varianten. Als Urheber gilt häufig der Hollywood-Schauspieler George Jessel, der 1927 nach einer durchzechten Nacht in einer Bar in Florida eine verbliebene Flasche Wodka mit Tomatensaft, Worcestershiresauce und Zitrone gemischt habe, um den Kater aller Anwesenden zu dämpfen. Kurz darauf sei eine Freundin namens Mary Brown Warburton erschienen und habe ihr weißes Kleid mit dem neuen Drink bekleckert, worauf sie ausrief "Now you can call me bloody Mary, George!". Den Ausruf nahm Jessel als Namen für den Drink auf, was später noch zu einer Auseinandersetzung mit Warburtons Freund, dem Comedian Ted Healy führte, der Jessel daraufhin zu erschießen versuchte.
Der berühmte Bartender Fernand Petoit nahm ebenfalls die Erfindung der Bloody Mary in Anspruch. Seine Enkelin glaubte, er habe den Drink bereits 1921 in der Harry’s New York Bar in Paris von Fernand Petoit gemixt, zu dieser Zeit habe er aus gleichen Teilen Wodka und Tomatensaft bestanden. In dieser Bar in Paris soll Petoit den Drink unter anderem auch Ernest Hemingway und F. Scott Fitzgerald serviert haben.
Petoit selbst hat diese Version nicht öffentlich berichtet. Er gestand Jessel durchaus einen Anteil an der Erfindung zu, bestritt aber, das dessen Rezept bereits so ausgefeilt war, es habe eigentlich nur aus Wodka und Tomatensaft bestanden. "George Jessel said he created it, but it was really nothing but vodka and tomato juice when I took it over." sagte er 1964 in einem Interview mit The New Yorker. Auf Petiot ginge danach die heute klassische Würzung mit Worcestersauce, Tabasco, Salz und Pfeffer zurück, die er seit 1934 in der King Cole Bar des St. Regis Hotels zubereitete.
Es gibt darüber hinaus verschiedene Vermutungen zum Ursprung des Namens:
Die Bloody Mary besteht im Wesentlichen aus Wodka und Tomatensaft, wobei das Mischungsverhältnis variieren kann. Die International Bartenders Association sieht in ihrem Rezept zwei Teile Tomatensaft auf einen Teil Wodka vor. Abgerundet wird er je nach Geschmack mit Salz (bevorzugt Selleriesalz), Pfeffer, Zitrone, Tabascosauce und/oder Worcestershiresauce. Das Originalrezept nach Petoit hat einen physiologischen Brennwert von etwa 515 kJ (= 123 kcal) und die Rezeptvariante der International Bartender's Association (IBA) einen Brennwert von etwa 502 kJ (= 120 kcal).
Als Garnitur kann man beispielsweise eine an den Glasrand gesteckte Zitronenscheibe verwenden, häufiger wird ein Stück Selleriestaude auf den Glasrand gelegt, welches einerseits zum Umrühren dient, andererseits dazu da ist, beim Trinken etwas zum Knabbern zu haben.
Die alkoholfreie Variante wird auch als Virgin Bloody Mary (Jungfräuliche Bloody Mary) oder einfach nur als Virgin Mary bezeichnet.
Wird die Bloody Mary statt als Longdrink als Kurzer serviert, nennt man den Drink teilweise auch Mexikaner.