Randpatronen sind Patronen mit einem überstehenden Rand am Hülsenboden, der verhindert, dass die Patrone im Patronenlager nach vorne gleitet. Randpatronen werden mit Zentral- oder Randfeuerzündung hergestellt.
Die ersten Schwarzpulver-Metallpatronen waren alle als Randpatronen konstruiert (Flobertpatrone, .44 Henry für das Henry-Gewehr, .577 Snider für die Snider-Enfield Rifle, .577-.450 Martini-Henry für das Martini-Henry-Gewehr, 11 × 60 mm R oder 10,4 mm Vetterli).
Auch die erste rein für Nitro- Treibladungspulver konstruierte Patrone, die 8 mm Lebel für das Lebel-Gewehr, hatte noch einen Rand.
Durch die Einführung von Patronen mit Auszieherrille rückten Randpatronen (erkennbar an dem R in der Bezeichnung) in den Hintergrund und finden sich heute meist in Jagdwaffen und Revolvern.
Gelegentlich gibt es Patronen mit und ohne Rand für das gleiche Laufkaliber, z. B. 8 × 57 mm IS bzw. 8 × 57 mm IRS. Es handelt sich in den meisten Fällen um Flaschenhalspatronen. Der Unterschied liegt lediglich in der Auszieherrille bzw. im Rand. Die IRS-Patrone wird in Kipplaufwaffen verwendet.
Beim Sportschießen mit Ordonnanzwaffen kommen auch heute noch Waffen mit Randpatronen zum Einsatz, so z. B. die .303 British für die verschiedenen Modelle des Lee-Enfield-Gewehrs. Im militärischen Einsatz befindet sich nach wie vor die russische Patrone 7,62 × 54 mm R.
Die weltweit am meisten verbreitete Randpatrone ist die Randfeuer-Kleinkaliberpatrone .22 lfB, die im Schießsport und bei der Fallenjagd eingesetzt wird.
Randpatronen bilden den Verschlussabstand auf der Stirnseite des Randes.