.455 Webley | |
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Allgemeine Information | |
Kaliber | .455 Webley, 11,6 × 19 mm R |
Hülsenform | Randhülse mit Abziehrille |
Maße | |
Hülsenschulter ⌀ | 13,46 mm |
Geschoss ⌀ | 11,6 mm |
Hülsenlänge | 19,05 mm |
Patronenlänge | 31,2 mm |
Gewichte | |
Geschossgewicht | 14,1–17,2 g (218–265 grain) |
Pulvergewicht | 0,36–0,49 g (5,5–7,5 grain) |
Technische Daten | |
Geschwindigkeit v0 | 190 m/s |
Geschossenergie E0 | 310 J |
Listen zum Thema |
Die Patrone .455 Webley war eine britische Militärmunition.
Die Revolverpatrone im Kaliber .455 wurde 1887 zusammen mit dem Webley-Revolver Ordonnanz der Streitkräfte Großbritanniens eingesetzt. Anfangs noch mit Schwarzpulver geladen, wurde 1894 die Treibladung auf Kordit umgestellt. Für optimale ballistische Leistungen wurde die Hülse etwas gekürzt und die Geschossform mehrfach geändert. Die erste Version Mk I verfügte über ein Rundkopf-Projektil aus Blei, bei der Mk III wurde es mit einem Hohlspitzgeschoss versehen. Die durch solche Kugeln verursachten Verletzungen wurden als derart schwer erachtet, dass diese während der Haager Friedenskonferenzen als Militärmunition für völkerrechtswidrig erklärt wurden. Im Ersten Weltkrieg wurde die Version Mk IV ausgegeben, die stumpfe Bleigeschosse besaß. Gegen Ende des Jahres 1914 wurden mehrere britische Offiziere, die solche Patronen mit sich führten, von deutschen Soldaten gefangen genommen. Das kaiserliche Heer reagierte mit Empörung und erwog, die Gefangenen standrechtlich erschießen zu lassen. Daraufhin wurden solche Projektile eingezogen.
Obwohl zu jener Zeit schon längst veraltet, wurden Webley-Revolver im Kaliber .455 von britischen Truppen noch im Zweiten Weltkrieg eingesetzt, im Jahr 1946 dann jedoch endgültig ausgemustert.