.22 lfB | |
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Allgemeine Information | |
Kaliber | .22 lfB .22 lr 5,6 × 15 mm |
Hülsenform | Randpatrone |
Maße | |
Hülsenschulter ⌀ | 5,72 mm |
Geschoss ⌀ | 5,72 mm |
Patronenboden ⌀ | 7,06 mm |
Hülsenlänge | 15,57 mm |
Patronenlänge | 25,4 mm |
Gewichte | |
Geschossgewicht | 1,8–2,55 g (28–40 grain) |
Pulvergewicht | ca. 0,105 g (1,62 grain) |
Gesamtgewicht | ca. 4 g |
Technische Daten | |
Geschwindigkeit v0 | 210–518 m/s |
max. Gasdruck | 1700 Bar |
Geschossenergie E0 | 40–259 J |
Listen zum Thema |
Die Patrone .22 lfB (lang für Büchsen), auch .22 lr (long rifle) genannt, ist eine Randpatrone für Kleinkaliber-Handfeuerwaffen sowohl als Büchse als auch als Faustfeuerwaffe.
In XWaffe, dem Datenstandard des deutschen Nationalen Waffenregisters, wird diese Patrone als .22lr unter der Katalognummer 9 geführt.
Die .22 lfB zündet per Randfeuerzündung. Der Schlagbolzen trifft auf den vorstehenden Bodenrand mit der Initialladung, welche die Treibladung zündet.
Die umgangssprachliche Bezeichnung ist Kaliber "22", da der Punkt für Zoll aus dem Englischen nicht mitgesprochen wird.
Die .22 lfB Patrone wurde 1887 von der amerikanischen Firma J. Stevens Arms & Tool Company eingeführt, sie war eine Kombination der .22 Long - Hülse mit dem Geschoss der .22 Extra Long - Patrone.
Als Projektile werden meist Bleigeschosse zwischen 1,8 g und 2,6 g Gewicht verwendet. Auch Schrotlaborierungen mit zugefalztem Hülsenmund werden angeboten. Es gibt folgende Bezeichnungen, die sich jeweils in Geschwindigkeit und Geschossgewicht unterscheiden, jedoch alle aus einer Waffe im Kaliber .22 lfb verschießbar sind (nach Geschwindigkeit aufsteigend geordnet):
Die Z .22 lfb zeichnet sich durch eine besonders niedrige Geschwindigkeit (ca. 210 m/s) und damit geringe Geräuschentwicklung aus. Dadurch ist das Trainieren mit dieser Patrone in geschlossenen Räumen auch ohne Gehörschutz möglich, woraus sich die Bezeichnung Zimmerpatrone ableitet. Eine Besonderheit dieser Laborierung ist, dass sie ganz ohne Treibladung auskommt. Der zum Vortrieb des Geschosses benötigte Gasdruck wird allein durch die Initialladung im Hülsenboden erzeugt.
Die Patrone .22 lfb Sub Sonic bietet nahezu die Leistung der Standardpatrone, bei jedoch wesentlich geringerer Lautstärke, da das Projektil mit etwa 320 m/s die Schallgeschwindigkeit nicht überschreitet. Dies wird erreicht entweder durch deutlich schwerere Geschosse oder durch Verringerung der Pulverladung.
Die Standardpatrone (.22 lfb SV) ist die preisgünstigste und in Sportwettkämpfen am meisten verwendete Patrone im Kaliber .22 lfb (ca. 340 m/s).
Die .22 lfb HV findet vor allem Verwendung in der Jagdausübung oder bei Disziplinen bis 100 m. Durch die höhere Geschwindigkeit (ca. 400 m/s) lässt sich eine relativ starke Wirkung erzielen. Dafür erzeugt diese Patrone jedoch einen recht lauten Mündungsknall und sollte keinesfalls ohne Gehörschutz abgefeuert werden.
Verschiedene Hersteller bieten besonders schnelle Hyper Velocity Patronen in .22 lfb an. Ihre Anfangsgeschwindigkeiten erreichen bis 518 m/s. Um das zusätzliche Pulver unterzubringen und somit eine derartige Leistung zu erzielen, verlängern die Hersteller meist die Hülse. Das Geschoss ist verkupfert und entspricht dem des Kalibers .22 kurz. So wird die größere Hülsenlänge kompensiert.
Die Patrone .22 lfB benötigt je nach Waffenart unterschiedliche Patronenlagermaße. Bei Revolvern muss das Patronenlager vom Stoßboden bis zum Übergang lediglich 16,33 mm und bei Selbstladern 17,05 mm lang sein. Wird das Maß unterschritten, ist die Angabe des Maßes in der Handelsbezeichnung der Waffe aufzunehmen.
Verwendung findet die Munition meist im Sportschießen (zum Beispiel Freie Pistole, Sportpistole, Biathlon), als Wechselsystem zum kostengünstigen Training in der Hauptwaffe, und in der Jagd auf Kleinwild. Der jagdliche Einsatz ist durch die kurze Reichweite und die Windanfälligkeit eingeschränkt, sodass die Munition vorwiegend bei der Bau- und Fallenjagd auf Raubwild sowie der Jagd auf Kleintiere (Hasen, Kaninchen) verwendet wird.